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Wie kommt man von der Forschung in die Wirtschaft? Ein Selbstversuch.

Echte Stellen und kleine Unternehmen August 8, 2012

Nur kurz zu diesem Thema: Stellen, die ausgeschrieben werden und nicht existieren oder schon verplant sind.

Dieses Problem scheint es überall zu geben (bei GOOGLE mal Fake Stellen eingeben), aber ich selbst wurde damit noch nie konfrontiert, ich habe nie darüber nachgedacht, dass Stellen, die ausgeschrieben sind, nur dazu da sind, um Bewerber zu analysieren, automatisch erneuert werden, da die Anzeige löschen zuviel Aufwand bedeuten würde oder dass manche Stellen schon seit Jahren verplant sein können, man diese aber offiziell noch ausschreiben muss.

Am Dienstag hatte ich mit einer Personalerin gesprochen, die nun selbstständig ist und vor allem Seminare zum Bewerben von Naturwissenschaftlern gibt. Supernett, dass sie sich da solange Zeit genommen hat. Fazit des Telefonats:

1. Geduld! Es kann wirklich bis zu einem halben bis dreiviertel Jahr dauern, bis man etwas bekommt, wenn man sich sehr intensiv bemüht.

2. China ist auf beiden Wegen-Akademie oder Industrie- ein guter Weg, einmal da ich da vielleicht ein Stipendium bekomme und dann natürlich für den tollen Lebenslauf, aber auch, weil ich dann im März wiederkomme, und da generell mehr los ist auf dem Arbeitsmarkt.

3. Man sollte eher bei kleinen Firmen oder Kanzleien anfragen, ob man sich bewerben darf, bei den großen ist es mittlerweile auch so, dass sie sich bei der Auswahl von Bewerbern Jahre Zeit lassen können, um einen perfekten Bewerber zu finden.
Ich habe daraufhin erst einmal ein paar Kanzleien in München angeschrieben, bei einigen gab es sogar schon Antworten. Zwei arbeiten nicht im Bereich LifeSciences und bei der anderen wollten sie alle meine Unterlagen haben, die wurden angeblich angeschaut. Allerdings brauchen die dann doch auch grad keine Biologen, weil sie erst welche eingestellt haben. Aber zum Beispiel allein in München gibt es 229 Kanzleien. Am Ende reicht ja eine, und vielleicht ist es da wirklich im März besser mit den freien Stellen (oder zum Oktober hin).

 

 

2 Responses to “Echte Stellen und kleine Unternehmen”

  1. Ogruf Says:

    Man kann Studienanfängern nur abraten „irgendetwas mit Bio“ zu studieren. Egal, ob Molekulare Biomedizin, Biotechnologie o.ä. Ich habe selbst nach der Promotion den Absprung in die Industrie geschafft. Die Konkurrenz ist hoch, auf eine Stelle kommen 50-100 Bewerber. Wir haben promovierte TA´s, die über Zeitarbeitsfirmen seit Jahren befristet angestellt sind und mit 1300 netto nach Hause gegen. Der Beschäftigungsaufbau erfolgte hauptsächlich in den Jahren 2004-2009, mit der Folge, dass die nächsen 20 Jahre so gut wie niemand altersbedingt ausscheidet. Selbst wenn man alle Studiengänge, die die Silbe „Bio“ enthalten, sofort schlösse, hätte man die nächsten zwei Jahrzehnte genug qualifizierte Bewerber.

    • Danke für deinen Kommentar. Na ganz würde ich niemandem abraten, schließlich sollte schon jeder studieren dürfen, was er will. Aber generell sollten Studienanfänger genauer über ihre späteren Arbeitsmöglichkeiten besser informiert werden. Wer mit Leib und Seele dabei ist, nimmt sicherlich Abstriche in Gehalt, sozialer Absicherung und festem Arbeitsplatz in Kauf. Aber eben nicht jeder.


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